ANREGUNG IM AUGUST 2017
Wir alle kennen diesen Spruch von (unseren) Kindern.
Ebenso kennen wir „Kindermund tut Wahrheit kund.” (Warum? Weil Kinder noch mit Ihrer Freiheit, Autonomie und Intuition verbunden sind. – Das gewöhnen wir ihnen dann später leider ab.)
„So, wie ich in den Wald rufe, so schallt es zurück.” (Die Energie oder Kommunikation, die ich in mir trage und in die Welt sende, kommt früher oder später zu mir zurück. „Gesetz der Anziehung” oder „Wie innen so außen – wie außen, so innen.” Oder „Alles in der Welt ist miteinander verbunden.”)
„Sich selbst erfüllende Prophezeihung” (Das, was ich denke, sage und tue wird auf die ein oder andere Weise Wirklichkeit.)
Ich erweitere den Spruch „Wer’s sagt, ist es selbst.” auf „Wer’s sagt, ist es selbst, weil er es weiß, kennt, fühlt oder erlebt.”
Zwei Beispiele
- Wenn einer zu mir sagt „Du Idiot.”, dann kann er das, weil er eine (gesellschaftliche oder kommunikative) Erfahrung von Idiot oder Idiotie hat und zumindest einen Anteil von Idiot in sich trägt oder weil er selbst einer ist. Wäre das nicht der Fall, würde und könnte er diese Wort nicht nutzen.
- Ebenso wenn jemand zu mir sagt „Ich mag dich.”, dann kann er das, weil er eine (gesellschaftliche oder kommunikative) Erfahrung von ich mag dich und mögen hat und zumindest einen Anteil von mögen in sich trägt oder weil er sich selbst mag. Wäre das nicht der Fall, würde und könnte er diese Wort nicht nutzen.
Wozu dienen uns diese Überlegungen?
- Einerseits dienen sie dazu, professionelle Distanz zu üben, um die Gefühle, Handlungen und Worte bei dem anderen zu lassen. Also den anderen anders sein zu lassen und uns auch anders sein zu lassen. Wir können uns schützen, abgrenzen und uns als autonom und selbstverantwortlich erleben.
- Des Weiteren dienen sie auch dazu, Empathie zu üben. Wir können mitfühlend reagieren. Mein gegenüber kann das grade sagen, was er sagt, weil er zumindest einen Anteil momentan als Stimmung in sich trägt. Was mag ihn wohl aktuell bewegen (Gefühle)? Was braucht er wohl jetzt (Bedürfnisse)? (Empathie geben ist es etwas wundervolles. Bitte beachten: Nur Empathie geben, wenn die eigene Energie hoch ist und wir uns rundum mit uns selbst wohl fühlen. Denn Empathie geben kostet Energie.)
- Ein dritter Punkt ist, dass wir uns selbst fragen können, wenn wir etwas ähnliches zu jemandem geäußert haben („Blödmann!” oder „Ich schätze deine Arbeit” usw.), was hat das mit mir zu tun? Dass ich das überhaupt sage, was sagt das über mich? Und warum sage ich es so?
Ich wünsche auch weiterhin ehrliche Kommunikation und lebendige Gespräche.